"Ich weiß auch nicht, warum das so gemacht wurde. Wir haben die dafür bezahlt, das für uns zu machen, warum soll ich mich jetzt doch noch darum kümmern?" Diese Aussage eines Kollegen zeigt das Kernproblem vieler Kommunen bei externen Projekten. Nach 15 Jahren Erfahrung erkenne ich: Der gewählte Umsetzungsansatz entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg organisatorischer Verbesserungen. Frage 12 unserer Exzellenz-Diagnose untersucht die bevorzugten Ansätze - und warum die Wahl so entscheidend ist.
💡 Frage 12 von 15: Welcher Ansatz wird für die Umsetzung organisatorischer Verbesserungen bevorzugt?
Die DIY-Mentalität: Geboren aus schlechten Erfahrungen
Viele Kommunen bevorzugen interne Lösungen aufgrund schlechter Erfahrungen mit externen Anbietern. Im Rahmen meiner Tätigkeit habe ich oft erlebt, wie schlecht zugekaufte Leistungen erbracht wurden. Das Schlimmste: Oftmals wird keine Besserung verlangt und trotzdem der volle Preis bezahlt.
Es ist bequem, etwas auszulagern, wenn man keine eigenen Kontrollpflichten sieht. Diese Mentalität lässt Kommunen viel Geld für schlechte Leistungen verschwenden. Diese Erfahrungen führen zum Trugschluss, dass man alles besser selbst erledigt. Der erste Schritt wäre jedoch gewesen, die externe Leistungserbringung besser zu kontrollieren.
Das Fachkenntnis-Dilemma
Kommunen fehlt oft aber bereits die Fachkenntnis, um externe Anbieter angemessen zu steuern und zu kontrollieren. Sie liefern sich externen Anbietern völlig aus. Gleichzeitig fehlt für komplexe DIY-Ansätze die interne Expertise - ein Teufelskreis der Abhängigkeit.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass DIY-Ansätze schnell an Grenzen stoßen. Externe Experten heißen nicht umsonst so. Für Bereiche, die man noch nie oder nur selten bearbeitet hat, kann externe Hilfe einen weit nach vorne bringen.
🔍 Typische Herausforderungen bei der Umsetzungswahl:
- Auslieferungs-Mentalität: Keine Kontrolle externer Leistungen trotz voller Bezahlung
- Fachkenntnis-Lücke: Weder Expertise für Kontrolle noch für komplexe DIY-Ansätze
- Vergabe-Komplexität: Vorschriften erschweren Auswahl geeigneter Auftragnehmer
- Unfairer Vergleich: Externe Kosten sichtbar, interne Kosten versteckt
Die vier Umsetzungsansätze im Detail
Vollständig interne Entwicklung: Alles selbst machen - funktioniert nur bei einfachen Aufgaben und ausreichend interner Fachkenntnis. Bei komplexen organisatorischen Verbesserungen meist zum Scheitern verurteilt.
Minimale externe Hilfe: Kann funktionieren, wenn ausreichend Ambitionen, Prioritäten und Zeitressourcen vorhanden sind. Aber in welcher Kommune ist das wirklich der Fall? Die Realität sieht aufgrund zunehmender Aufgaben und abnehmender Effizienz anders aus.
Externe Beratung mit eigener Umsetzung: Der Grad der Zusammenarbeit variiert - gemeinsames Arbeiten, Beratung für eigene Arbeit oder Grundlagenschulungen. Je nach Anforderungen und verfügbaren finanziellen Mitteln. Erfordert aber interne Kapazitäten für die Umsetzung.
Zusammenarbeit mit externen Experten: Professionelle Unterstützung für die gesamte Umsetzung. Gerade für kleinere Kommunen oft der einzig realistische Ansatz, da interne Ressourcen fehlen.
Die Vergabe-Problematik
Gute externe Experten haben ihren Preis. Wer hohe Qualität will, kann keine billigen Preise erwarten. Das Problem: Der Vergleich ist für Kommunen schwierig und Vergabevorschriften verkomplizieren die Auswahl geeigneter Auftragnehmer erheblich.
Die Lösung liegt im schrittweisen Vorgehen: Kommunen sollten in kleinerem Umfang verschiedene Experten testen, um kleine Probleme anzugehen. Diese Erfahrungen sollten dann für große Maßnahmen genutzt werden.
Kosten vs. Nutzen: Der unfaire Vergleich
Gute externe Beratung kostet Geld, bringt aber entsprechenden Nutzen. Die Rechtfertigung solcher Ausgaben gelingt nur, wenn der Nutzen tatsächlich sichtbar und spürbar ist.
Das Problem: Es ist einfach, die Kosten externer Beratung festzustellen, wohingegen interne Lösungen preislich schwer zu bestimmen sind. Der Vergleich ist oftmals nicht fair - versteckte Kosten interner Entwicklung werden übersehen.
✅ Der optimale Stufenansatz für Kommunen:
- Selbstreflektion: Eigene Organisation verstehen - systematische Bestandsaufnahme
- Externe Reflexion: Professionelle Einschätzung zur Validierung der Selbsteinschätzung
- Gemeinsamer Fahrplan: Entwicklung eines realistischen Verbesserungsplans
- Testprojekte: Kleine Maßnahmen zur Erprobung externer Partner
- Skalierung: Erfolgreiche Ansätze auf größere Projekte übertragen
Der Entwicklungspartner-Ansatz
Kommunale Exzellenz sieht sich als Entwicklungspartner: Wir wollen tatsächliche Lösungen bereitstellen, die spürbaren Nutzen entfalten. Das geht nur in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen.
Wir hören erstmal zu, was genau die Schmerzpunkte sind, bevor wir Ideen vorstellen. Wir bringen externe Sichtweisen aus digitalen Unternehmen mit, aber nur die Kommunen können sagen, wofür genau diese eingesetzt werden soll und was dabei beachtet werden muss. Gemeinsam entsteht ein Produkt mit hohem Nutzen.
Interner Aufbau vs. externe Expertise
Ich befürworte den internen Aufbau von Fachwissen in Kommunen - es ist notwendig, um gute Entscheidungen zu treffen und externe Hilfe zu steuern und zu kontrollieren. Gleichzeitig erkenne ich die heutige Realität: Viele Kommunen schaffen es nicht anders, als auch die komplette Umsetzung von Verbesserungen an Experten auszulagern.
Je kleiner eine Kommune, umso gravierender ist dieses Problem. Umso wichtiger ist es, mit den richtigen Experten zusammenzuarbeiten.
Fazit
Der richtige Umsetzungsansatz hängt von verfügbaren Ressourcen, internem Fachwissen und der Komplexität der Aufgaben ab. Schlechte Erfahrungen mit externen Anbietern führen oft zu unrealistischen DIY-Ansätzen. Frage 12 zeigt: Der optimale Weg führt über systematische Selbsteinschätzung, gefolgt von gezielter externer Unterstützung als Entwicklungspartnerschaft. Kommunen, die ihre Grenzen kennen und die richtigen Partner wählen, schaffen nachhaltige Verbesserungen.
Ihre systematische Exzellenz-Analyse
Frage 12 zeigt die Bedeutung des richtigen Umsetzungsansatzes. Unsere 15-Fragen-Diagnose deckt alle kritischen Erfolgsfaktoren kommunaler Exzellenz ab - von der Organisation über Ressourcen bis zur optimalen Umsetzungsstrategie.
Dauer: 5 Minuten | Ergebnis: Detaillierte Analyse mit konkreten Handlungsempfehlungen
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